Seit 1996 ist der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) als Aufgabenträgerverbund organisiert. Im Auftrag ihrer Gesellschafter leistet die MVV GmbH einen wichtigen Beitrag für die Ausgestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs im Großraum München. Die Verbundgesellschaft hat vier Fachbereiche. Hinzu kommt das Consulting.
Die Stabsstelle ist die interne Dienstleistungsabteilung der MVV GmbH, die teils aber auch nach außen wirkt. Hier sind die Aufgaben angesiedelt, die bereichsübergreifend in der Verbundgesellschaft anfallen. Dazu gehören neben dem Personalmanagement, der Buchhaltung und dem Controlling auch die IT, die Poststelle, die Rechtsabteilung, die Gremienarbeit, das Multiprojektmanagement sowie die Pressestelle.
Im Unternehmensbereich Konzeption werden Ideen entworfen, vorangebracht und umgesetzt. Ideen für die Zukunft des Öffentlichen Personennahverkehrs in München, Ideen für fahrgastfreundliche Informationssysteme, Ideen für die Verzahnung mit dem privaten Verkehr. Ergebnisse sind dann beispielsweise elektronische Fahrpläne, der WoMo-Rechner, der P+R-Plan mit Echtzeitangaben, die Bahnhofsinformationen oder der regionale Nahverkehrsplan. Zudem gibt es eine enge Kooperation mit Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in größeren Verkehrsprojekten.
Knapp 750 MVV-Regionalbusse auf über 250 MVV-Regionalbuslinien bedienen Tag für Tag mehr als 3.500 Haltestellen in den Landkreisen. Damit ist der MVV-Regionalbusverkehr die dritte Säule im MVV – neben der S-Bahn und dem Verkehrsnetz in der Landeshauptstadt.
Die MVV GmbH unterstützt die Landkreise bei der Verkehrsplanung und managt Ausschreibungen, Verträge und Finanzen.
Bereits im Jahr 2002 haben wir Qualitätsstandards im MVV-Regionalbusverkehr definiert. Sie stellen ein einheitliches Erscheinungsbild für Haltestellen und Fahrzeuge sicher. Die Kundeninformation ist in allen Bussen gleich, das Fahrpersonal ist gut geschult. Zudem sorgen die Qualitätsstandards für die Erfüllung höchster Normen im Umweltschutz.
Nicht nur unsere Fahrgäste profitieren von diesen Qualitätsstandards, sondern auch die Verkehrsunternehmen. Die MVV-Qualitätsstandards dienen als Vorgabe bei der Vergabe von Aufträgen an die Verkehrsunternehmen. Sie verhindern einen ausschließlich preisorientierten Wettbewerb, der sehr schnell zu Qualitätsverlusten auf Kosten der Fahrgäste führen würde. Die Qualitätsstandards stärken die kleinen und mittelständischen Verkehrsunternehmen im Wettbewerb.
Der Ersatz fossiler Brennstoffe ist in aller Munde. Der MVV Unterstützt Industrie und Verkehrsunternehmen bei deren Erprobung
Wasserstoffbusse und Dieselhybridbusse wurden bereits erprobt. Seit Dezember 2015 sind Dieselhybridbusse im regulären Einsatz auf der MVV-Regionalbuslinie 840. Ab Dezember 2019 soll auf der ersten MVV-Regionalbuslinie dann der Einsatz von rein elektrisch betriebenen Bussen starten.
Doch auch die Dieselbusflotte im MVV-Regionalbusverkehr muss sich beim Thema Umweltschutz nicht verstecken. Gut die Hälfte erfüllt bereits den anspruchsvollen Euro VI-Standard, die übrigen Busse erfüllen überwiegend den EEV- bzw. Euro V-Standard.
Und eines ist ohnehin klar: Wer Bus fährt schont per se die Umwelt!
Die Aufgaben der Tarifspezialisten im MVV sind vielfältig. Sie entwickeln überzeugende Produkte – seien es IsarCards oder Tageskarten, Streifenkarten oder Kombi-Tickets. Das Fundament dieser Arbeit ist die Marktforschung.
Den Tarif im MVV zu gestalten ist ein komplexes Unterfangen. Es gilt, Tickets und Preise zu finden, die von möglichst vielen Fahrgästen akzeptiert werden und gleichzeitig möglichst viel der Kosten decken.
Der Unternehmensbereich führt umfangreiche Marktforschungen durch, arbeitet eng mit den Verkehrsforschern im MVV zusammen und stellt vielfältige Preisszenarien auf. Schließlich werden die Preise gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und Politikern beschlossen.
Das Marketing im MVV stellt die Produkte im MVV dar, erklärt sie in den unterschiedlichen Medien und betreibt Werbung. Neben der Kundeninformation und Öffentlichkeitsarbeit liegen das Beschwerdemanagement und die Fahrgastkontrollen in der Verantwortung des Unternehmensbereichs.
Das Ziel aller Maßnahmen besteht darin, die schon hohe Zahl der Fahrgäste zu halten und weiter auszubauen. Eine regelmäßig stattfindende Umfrage im gesamten MVV-Gebiet – das MVV-Kundenbarometer – gibt Aufschluss über aktuelle Zufriedenheitsnoten und weitere Verbesserungspotenziale. Ein Ergebnis: Die Globalzufriedenheit erreichte im Jahr 2016 einen neuen Höchststand.
800.000 Einzelinterviews mit Fahrgästen führen: Das ist eine stolze Aufgabe, der sich die Verkehrsforscher im MVV etwa alle zehn Jahre stellen um herauszufinden, wie sich die Verkehrsnachfrage verbundweit geändert hat.
Die große Verkehrserhebung des MVV liefert Antworten auf viele Fragen. Bestückt mit modernen Handheld-Geräten sammeln die Mitarbeiter Zahlen und Fakten ein, um ein genaues – und wieder aktuelles – Bild der Lage zu zeichnen: Wie viele Fahrten werden mit einer Monatskarte gemacht? Wie viele Menschen steigen zwischen den Verkehrsmitteln um? Oder: Wie viele Kilometer legt ein Fahrgast mit dem MVV zurück?
Die Datenbasis des MVV ist die Quelle für Statistiken und die Basis für zahlreiche Entscheidungen. Schließlich müssen Zahlenschlüssel dafür gefunden werden, wie viel Geld S-Bahn, MVG und MVV-Regionalbusunternehmen mit einer Streifenkarte – leistungsgerecht – verdienen können. Das Stichwort dafür heißt Einnahmenaufteilung.
Die Verkehrsforscher wissen alles über die Fahrgastentwicklung, die Nutzung von Einzel-Tickets und mehr – denn neben der großen Verkehrserhebung betreuen sie auch zahlreiche kleinere.
Schließlich pflegen sie die Datengrundlagen, analysieren sie Ergebnisse und verantworten die Qualitätssicherung im MVV.
1998 wurde MVV-Consulting als eigenständiges Profit-Center gegründet, um kommunale, öffentliche und private Verkehrsunternehmen, Verbundgesellschaften und Aufgabenträger im In- und Ausland ziel- und praxisorientiert zu unterstützen.
MVV-Consulting erbringt Leistungen im gesamten Themenspektrum des öffentlichen Nahverkehrs und darüber hinaus, von Nachfrageermittlungen und –prognosen über Klimaschutz- oder Mobilitätskonzepte bis hin zu Nahverkehrsplänen und maßgeschneiderten Tarifsystemen. Es entwickelt maßgeschneiderte und bis ins Detail auf die Fragestellung des Auftraggebers abgestimmte Lösungen, die nah am Kunden, gut umsetzbar und zudem auch finanzierbar sind.
Nahverkehrspläne (NVP) sind hilfreiche Instrumente für die Weiterentwicklung des ÖPNV in Landkreisen und Städten. Mit Hilfe eines Nahverkehrsplans lassen sich einerseits Zielvorstellungen und Standards definieren, andererseits können Schwachstellen hinsichtlich Angebot, Nachfrage, Betrieb und Wirtschaftlichkeit im bestehenden Leistungsangebot aufgedeckt werden.
Projekte:
Durch den gezielten Ausbau von Stadt- bzw. Ortsbusverkehren sollen Städte und Orte vom stark ausgeprägten Pkw-Verkehr entlastet werden. Dies lässt sich durch die Umgestaltung bestehender ÖPNV-Systeme bzw. die Einrichtung neuer nachfragegerechter Angebote erreichen. In Zeiten und Räumen geringer Verkehrsnachfrage stellen bedarfsgesteuerte Angebote sinnvolle Alternativen dar.
Projekte:
Immer mehr Städte, Landkreise und Kommunen leiden unter den negativen Auswirkungen des stetig wachsenden Pkw-Verkehrs. Klimaschutz- und Mobilitätskonzepte können dabei einen ganzheitlichen Ansatz zur verträglicheren, nachhaltigeren Abwicklung des Verkehrs bieten. Durch die gemeinsame Betrachtung aller Verkehrsmittel (einschließlich innovativer Mobilitätsalternativen) können in Verbindung mit Struktur- und Mobilitätsanalysen optimale Handlungsempfehlungen und Maßnahmenkonzepte erarbeitet werden.
Projekte:
Park+Ride (P+R) und Bike+Ride (B+R) sind die wichtigsten Schnittstellen zwischen Individualverkehr und öffentlichem Verkehr. Durch die Erleichterung des Umstiegs bieten diese Konzepte die Möglichkeit der Förderung und Stärkung des ÖPNV. Eine Entlastung des motorisierten Individualverkehrs kann jedoch nur bei einem attraktiven, nutzerfreundlichen Angebot erreicht werden. Hierzu wird in Bestands- und Bedarfsuntersuchungen die Nachfrage an P+R- und B+R-Stellplätzen ermittelt.
Projekte:
Park+Ride Bedarfsermittlungen in:
Mithilfe von Machbarkeitsstudien lässt sich die Umsetzung von Projekten hinsichtlich ihrer Nachfrage und Risiken überprüfen. Einen besonderen Stellenwert besitzt dabei die Abschätzung des künftigen Fahrgastpotentials anhand von detaillierten Analysen, Szenarien und ggf. Erhebungen.
Projekte:
Für bedarfsgerechte Planungen und Analysen im ÖPNV ist eine gute Datengrundlage unverzichtbar. Durch Erhebungen und Befragungen können die Nachfrage prognostiziert und Angebote kundenorientiert gestaltet werden.
Projekte:
Unübersichtliche Tarifstrukturen stellen eine große Hemmschwelle bei der Nutzung von ÖPNV-Angeboten dar. In enger Abstimmung mit den verschiedenen Akteuren erarbeiten wir Konzepte zur Vereinheitlichung von Tarifen und bewerten die finanziellen Auswirkungen von Tarifkooperationen und –verbünden.
Projekte:
2010 konnte der MVV bei der Untersuchung Mobilität in Deutschland Spitzenwerte bei der Mobilität erzielen: Öffentliche Verkehrsmittel werden von der Bevölkerung in keinem anderen Verbundraum so intensiv genutzt wie im MVV-Gebiet.
Auch der ADAC hat im europaweiten Vergleich der Nahverkehrssysteme München als Sieger ermittelt – und mit der Note sehr gut ausgezeichnet.